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Datum: 18.10.2022

Landesbaupreis für zwei Vorhaben im Landkreis LUP

Amtsscheune in Zarrentin in den Kategorien Architektur und Technische Gebäudeausrüstung geehrt / Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin gewürdigt

Zwei Bauvorhaben aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim – die Amtsscheune Zarrentin und die Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin – sind mit dem Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2022 geehrt worden. Die Auszeichnungsveranstaltung fand am Montagabend im Plenarsaal des Landtages im Schweriner Schloss statt. Insgesamt wurden Preise in acht Kategorien ausgelobt.

Die Amtsscheune in Zarrentin am Schaalsee, ein Verwaltungsneubau des Amtes Zarrentin in Nachbarschaft des ebenfalls als Verwaltungsgebäude genutzten ehemaligen Klosters, gewann in gleich zwei Kategorien:  In der Kategorie Architektur überzeugte die Jury das Gesamtkonzept, realisiert vom Büro PPP Architekten + Stadtplaner aus Lübeck. Vor allem die klare architektonische Formensprache der modernen Ausführung im historischen Kontext habe überzeugt. Des Weiteren siegte das Zarrentiner Vorhaben in der Kategorie Technische Gebäudeausrüstung durch die Planungsgruppe KMO Ingenieur-Gesellschaft Eutin. Mit dem Neubau der Amtsscheune in Zarrentin habe ein Nahezu-Null- Energiegebäude geplant und gebaut werden können, in dem Wärme und Kälte durch oberflächennahe Geothermie und Strom zum großen Teil über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt werden, hieß es zur Begründung.

„Mein herzlicher Glückwunsch geht an das Amt Zarrentin“, sagt Landrat Stefan Sternberg. „Mit der Realisierung dieses Vorhabens haben das Amt und die beteiligten Unternehmen Zeichen moderner Architektur und technische Gebäudeausstattung gesetzt. So ist ein Gebäude entstanden, das sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, die dort Beschäftigten und auch die Stadt Zarrentin zukunftsweisend ist. Nicht zuletzt fügt sich die Amtsscheune wunderbar in das historische Ensemble des ehemaligen Klosters und der Kirche. Das ist ein Aushängeschild auch für den Landkreis Ludwigslust-Parchim.“

In der Kategorie Landschaftsarchitektur bekam das Büro Proske Landschaftsarchitekten den Preis für die Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin. Hier überzeugte die gestalterische Idee für den behutsamen Umgang mit der Geschichte des Ortes. Die Gedenkstätte im Eigentum des Landkreises Ludwigslust-Parchim ist in diesem Jahr umgestaltet worden – der Rundweg ist barrierefrei, die Verkehrssicherungspflicht wurde umgesetzt, die Gedenkstätte direkt an der Landesstraße 072 zwischen Ludwigslust und Wöbbelin ist nun ansprechender und sichtbarer. Vom Hellen ins Dunkle – so sah es das Konzept vor. Symbolisch wurde der Baum der Hoffnung gewählt – rund 200 Birken wurden gepflanzt. Je näher sich Besucherinnen und Besucher den ehemaligen Baracken nähern, desto mehr wird das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte sichtbar – 2,50 Meter hohe Eckmarkierungen verdeutlichen die Ausmaße der Baracken. Hinzu kommen 3600 japanische Stechpalmen, die gepflanzt wurden – der Ort wurde erlebbar gemacht.

Für den zwölften Landesbaupreis waren laut dem zuständigen Innenministerium 53 Bewerbungen eingegangen und von einer Fachjury bewertet worden. Die Auszeichnung wird gemeinsam vom Innen- und Bauministerium, der Architektenkammer, der Ingenieurkammer und dem Bauverband Mecklenburg-Vorpommern ausgelobt und erstmals in diesem Jahr in acht Kategorien vergeben.

Ansichten und Daten aller ausgezeichneten Projekte sowie die Zusammensetzung der Jury finden Sie auf www.baukultur-mv.de