Vorlesen
Inhalt

Datum: 16.09.2024

Elbe-Pegel zwischen Dömitz und Boizenburg im Blick

Fachleute beraten über Lage und mögliche Auswirkungen auf den Hochwasserschutz im Landkreis Ludwigslust-Parchim / Krisenstab zur vorsorglichen  Abstimmung mit den Ämtern hat Arbeit aufgenommen

Noch sind die Pegelstände der Elbe zwischen Dömitz und Boizenburg niedrig. Doch auf das, was da möglicherweise aus den Einzugsbereichen der Elbe auch auf den 20 Kilometer langen Flussabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern zukommen könnte, wollen die Hochwasserschützer gut vorbereitet sein. Heute trafen sich der zuständige Landesumweltminister Dr. Till Backhaus und Landrat Stefan Sternberg vor Ort beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM) in Dömitz, um mit Fachleuten aus allen Bereichen die Lage zu erörtern.

Gute Nachricht: Mehr als 120 Kilometer Deiche an der Elbe und im Rückstaugebiet sowie weitere Hochwasserschutzanlagen sind intakt und belastbar. Das haben zuletzt die turnusmäßig stattfindenden Deichschauen in Dömitz und Boizenburg gezeigt. Auch das Katastrophenschutzlager des Landkreises ist befüllt und arbeitsfähig, der Bestand an Sandsäcken wird gegenwärtig überprüft. Grundlage aller Vorbereitungen und des Einsatzes ist der Hochwasserabwehrplan des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Er umfasst das Know-How verschiedenster Fachexperten auf Landes-, Kreis- und Amtsebene und wird regelmäßig aktualisiert.

Innerhalb der Kreisverwaltung sammelt und bewertet der Fachdienst Umwelt gegenwärtig Informationen zur Lage, fast die Ergebnisse hausintern zusammen und ist Ansprechstelle für das StALU WM. Der Fachdienst Brand- und Katastrophenschutz übermittelt die Ergebnisse an alle notwendigen Stellen, führt durch die Einsatzdokumentation, führt durch die operativ-taktische Beurteilung der Lage in Absprache mit Stabsleitung, legt Vorlagen zur Entscheidung bei Stabsleitung und Landrat vor. Zur Abstimmung mit den Ämtern im Bereich der Elbe hat der Krisenstab des Landkreises heute die Arbeit aufgenommen. Zuletzt war das im Dezember vergangenen Jahres der Fall.

Im Bereich der Elbe und Nebenflüssen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind in 25 Gemeinden mit etwa 15.000 Einwohnern potenziell von Hochwasserereignissen bedroht. „Auch wenn die Wasserstände hier zurzeit nicht bedrohlich erscheinen, müssen wir die Lage ernst nehmen und gut vorbereitet sein“, so Landrat Sternberg. „Wie schlimm es sich auch hier entwickeln kann, haben Hochwasserereignisse wie in den Jahren 2002 und 2013 eindrucksvoll gezeigt.“

Nach Information des Landes-Umweltministeriums gehen die Fachleute gegenwärtig davon aus, dass die maximalen Wasserstände in Dömitz voraussichtlich am 24./ 25. September erreicht werden. In welcher Höhe die Wasserstände auftreten werden, ist derzeit nicht absehbar. Die Experten rechnen demnach damit, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Alarmstufe 4 (ab einem Pegel von 650 Zentimetern) nicht erreicht wird.

Heute Vormittag (16.09.2024) lag der Wasserstand in Dömitz bei 66 Zentimetern und in Boizenburg bei 79 Zentimetern. Alarmstufe 1 wird bei einem Pegel von 500 Zentimetern ausgerufen. Dann erfolgt der Hochwassermeldedienst des StALU Westmecklenburg rund um die Uhr. Durch den Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim würde die Hochwasserabwehr bei Überschreiten der Alarmstufe 4 aktiviert.

Folgende Richtwasserstände für die Auslösung bzw. Aufhebung der Alarmstufen gelten im Landkreis LUP:

Weitere Informationen zum Thema Hochwasser finden Sie auch auf unserer Internetseite www.kreis-lup.de unter Bevölkerungsschutz.