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ASP-Verdachtsfall bei Redlin bestätigt

Landkreis Ludwigslust-Parchim erweitert bisherige Schutzbereiche um neuen Fundort an der brandenburgischen Landesgrenze / Allgemeinverfügung und weitere Informationen zur Lage unter www.kreis-lup.de/asp

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat sich ein weiterer Verdachtsfall auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Das Wildschwein wurde am Montag dieser Woche bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Redlin getötet und ist dann im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei mit positivem Ergebnis auf das Virus der ASP untersucht worden. Dieser Befund wurde gestern Nachmittag durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) als Nationales Referenzlabor bestätigt. Bislang wurde im Landkreis Ludwigslust-Parchim das ASP-Virus bei sieben Wildscheinen festgestellt.

Der Fundort dieses verendeten Wildschweins befindet sich etwa 300 Meter von der Landesgrenze zu Brandenburg entfernt und etwa zehn Kilometern vom Fundort des ersten im Landkreis Ludwigslust-Parchim festgestellten ASP-Falls bei einem Wildschwein in der Nähe von Marnitz entfernt. Das bisherige Kerngebiet um den Erstfund wurde nun um die Fundstelle bei Redlin erweitert. Gleiches gilt für den als gefährdetes Gebiet ausgewiesenen Bereich und die Pufferzone. Die neu festgelegten Restriktionszonen sowie damit verbundene Auflagen insbesondere für Schweinehalter, Jäger und Anwohner sind in einer tierseuchenbehördlichen Allgemeinverfügung einschließlich Kartenmaterial auf der Internetseite des Landkreises veröffentlicht (www.kreis-lup.de/asp).

In dem neu festgelegten Kerngebiet als Hochrisikozone haben heute die Arbeiten für den Bau von weiteren 30 Kilometern Elektrozaun auf Mecklenburger Seite begonnen. Parallel dazu wird ein Zaun auf Brandenburger Seite zur Umgrenzung des Kerngebiets errichtet. Fachleute der Landesforstanstalt werden dabei unterstützt von Feuerwehren, Kreisstraßen- und der Landesstraßenmeisterei sowie Technischem Hilfswerk.

Den Bau des Elektrozauns im Bereich des Kerngebiets um den Fundort des ersten mit dem ASP-Virus infizierten Wildschweins beim Marnitz mit einer Länge von etwa 40 Kilometern haben Mitarbeiter der Landesforstanstalt am Mittwoch dieser Woche fertiggestellt. Verbunden mit dem weiteren Zaunbau um die Fundstelle in Redlin soll so verhindert werden, dass mutmaßlich infizierte Wildschweine aus dem Kerngebiet in andere Bereiche ausweichen. Zudem wird Mais als Futtermittel in der Kernzone ausgebracht werden, um die Wildschweine dort zu halten.

In dem betroffenen Gebiet wird weiter aktiv nach verendeten Wildschweinen gesucht, um die Ausbreitung der Tierseuche festzustellen. So wird der als Gefährdetes Gebiet ausgewiesene Bereich um das Kerngebiet herum weiterhin mittels Drohne der Landesforst untersucht. Auch ist der erneute Einsatz eines Hubschraubers der Landespolizei mit einer Wärmebildkamera ist geplant. Weiterhin suchen Spürhunde um das Kerngebiet herum nach verendeten Tieren. Im gefährdeten Gebiet hat der Landkreis bis auf Widerruf Jagdruhe angeordnet.

Der erste ASP-Fall im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde am 24. November bei einem Wildschwein im Bereich Marnitz in den Ruhner Bergen festgestellt. Insgesamt haben sich in dieser Region, innerhalb des ausgewiesenen gefährdeten Gebiets, bisher sieben ASP-Verdachtsfälle bestätigt, darunter auch der jüngste Fall bei Redlin.
Die ausschließlich für Schweine gefährliche ASP kann nur durch umfangreiche Sicherungs- und Hygienemaßnahmen bekämpft werden, da ein Impfstoff für Schweine nicht zur Verfügung steht. Oberstes Ziel ist die Verhinderung der Einschleppung der Seuche in die Hausschweinebestände.

Mehr Informationen unter www.kreis-lup.de/asp und Afrikanische Schweinepest (ASP) - Regierungsportal M-V (regierung-mv.de)