Große Aktion gegen die Afrikanische Schweinepest
An vier Standorten im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden an diesem Wochenende mehr 200 Menschen nach verendeten Wildschweinen suchen / Gefährdetes Gebiet ist rund 28.000 Hektar groß / Landrat Stefan Sternberg dankt allen Helferinnen und Helfern
Um die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis Ludwigslust-Parchim zu verhindern, werden an diesem Wochenende mehr als 200 Menschen im Einsatz sein. Eine zentrale Maßnahme der Seuchenbekämpfung bei Wild ist die Suche nach verendeten Tieren. Je schneller infektiöses Material geborgen wird, umso weniger kann sich weiteres Schwarzwild infizieren.
Die Fläche des gefährdeten Gebietes südöstllich von Parchim, das nun nach Fallwild abgesucht wird, umfasst etwa 28.000 Hektar. Eine Mammutaufgabe für die Suchtrupps. Denn eine Menschenkette von sechs bis acht Personen schafft je nach Gelände 60 bis 100 Hektar pro Tag, ein Suchhunde-Team 80 bis 100 Hektar pro Tag. Im Einsatz sind die Helferinnen und Helfer an vier Standorten im gefährdeten Gebiet.
Bei der Suchaktion an diesem Wochenende sind Bundeswehr, Gemeinden, Blaulichtorganisationen, Jagdausübungsberechtigten, Hegegemeinschaften und betroffene Landwirtschaftsbetriebe im Einsatz. Jede Suchgruppe wird zusätzlich von einem Jagdscheininhaber begleitet.
„Ich danke allen Helferinnen und Helfern, die uns dieses Wochenende unterstützen. Auch hier zeigt sich einmal mehr der gute Zusammenhalt im Landkreis Ludwigslust-Parchim und seinen Partnern“, sagt Landrat Stefan Sternberg. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin, Brigadegeneral Andreas Henne, und dem Chef des Stabes im Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, Oberst Norbert Rahn, wird sich Landrat Sternberg vor Ort über die Suchaktion informieren.
Die ausschließlich für Schweine gefährliche Afrikanische Schweinepest kann nur durch strikte hygienische Maßnahmen bekämpft werden, da ein Impfstoff für Schweine nicht zur Verfügung steht. Oberstes Ziel ist die Verhinderung der Einschleppung der Seuche in die Hausschweinebestände. Dazu sind durch die Schweinehalter strikte seuchenhygienische Maßnahmen einzuhalten.
Im Schwarzwildbestand geht es darum, die weitere Ausbreitung der ASP zu verhindern und infizierte Wildschweine schnell aufzufinden und unschädlich zu beseitigen. Alle Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP wurden in einer Tierseuchenverfügung des Landkreises festgelegt. Dazu gehören die Festlegung eines gefährdeten Gebietes und einer anschließenden Pufferzone um die Fundstelle in Abhängigkeit örtlicher Gegebenheiten. Die Restriktionsgebiete sind an den Zufahrtstraßen ausgeschildert, in ihnen sind die angewiesenen Maßnahmen und Verbote unbedingt einzuhalten.
Ende November 2021 wurde der erste Fall von ASP im Landkreis Ludwigslust-Parchim bestätigt. Bislang wurden 16 Tiere positiv auf das hochansteckende Virus getestet. Alle Fundorte befinden sich in der Kernzone im gefährdeten Gebiet.
Mehr zum Thema Afrikanische Schweinepest finden Sie auf der Internetseite unter www.kreis-lup.de/asp
