Veterinäramt informiert über Blauzungenvirus
Tierhalter im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind wegen der Tierseuche bei Rindern, Schafen und Ziegen zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen / Erste Fälle gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Ludwigslust-Parchim ruft Tierhalter zu erhöhter Aufmerksamkeit und Beachtung der Verbringungsbeschränkungen auf. Grund ist das Blauzungenvirus (BTV), das bei Rindern, Schafen und Ziegen auftreten kann.
Mitte Oktober gab es in Nordrhein-Westfalen den ersten Ausbruch der Blauzungenkrankheit in einer Schafhaltung, es folgte ein Ausbruch in einer weiteren Schafhaltung. Seit dem 25.Oktober sind auch drei Bestände in Niedersachsen betroffen. Damit haben Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und – aufgrund der räumlichen Nähe – auch Bremen den Status „seuchenfrei in Bezug auf Infektionen mit Blauzungenvirus (BTV) verloren“. Alle anderen Bundesländer sind weiterhin seuchenfrei.
Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine Viruserkrankung, für die Wiederkäuer anfällig sind. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Halter von empfänglichen Tierarten, insbesondere von Rindern, Schafen und Ziegen, sind aufgefordert bei Krankheitssymptomen, die auf eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit hindeuten, das zuständige Veterinäramt zu informieren. Dazu ist es notwendig, die Tiere verstärkt und genau zu beobachten. Überträger der Erkrankung sind blutsaugende Mücken der Gattung Culicoides, sogenannte Gnitzen. Es wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen.
Typische klinische Symptome sind meist nur beim Schaf zu finden. Erste klinische Symptome einer akuten Erkrankung sind zirka sieben bis acht Tage nach der Infektion zu beobachten. Dazu gehören eine erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde sowie typische Veränderungen der Schleimhäute. Es kommt zur Schwellung der Maulschleimhäute, vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge und der Hals können anschwellen und die Zunge kann aus dem Maul hängen. Der Kronsaum kann sich entzünden und es kommt zu Lahmheiten. Tragende Tiere können abortieren.
Die klinischen Symptome bei Rindern sind Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien mit Bläschenbildung und Ablösungen der Schleimhäute insbesondere an Zunge, Maul und Kronsaum.
Das Verbringen von Wiederkäuern sowie Tierischen Erzeugnissen (z.B. Sperma) ist durch das Ausbruchsgeschehen eingeschränkt und mit Auflagen verbunden. Mit diesen Auflagen ist ein Verbringen in und aus Blauzungenvirus-freien Bundesländern weiterhin möglich. Es ist zu beachten, dass ohne Einhaltung der Auflagen Verbringungen in den Landkreis Ludwigslust-Parchim aus den nicht freien Bundesländern nicht möglich sind. Für weitere Informationen in Bezug auf die Bedingungen für Verbringungen in und aus BTV-freien Bundesländern kann das Veterinäramt des Landkreises Ludwigslust-Parchim kontaktiert werden.
