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Datum: 19.06.2021

Feuerwehr hat Brand bei Wöbbelin unter Kontrolle

Etwa neun Hektar munitionsbelasteter Wald der Landesforst zerstört / Nahe Autobahn 14 wegen Rauchentwicklung und Explosionsgefahr noch bis Sonntagmorgen gesperrt / Minister und Landrat danken den Einsatzkräften

Zwischen der Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und der Autobahn 14 ist ein munitionsbelastetes Waldstück in Brand geraten. Das Feuer war am frühen Freitagabend (18.06.2021) ausgebrochen und hatte sich auf etwa neun Hektar ausgedehnt. Den Feuerwehren gelang es im Laufe der Nacht zum Sonnabend durch Wässerung der umgebenden Wege eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern. Am Morgen erklärte Kreiswehrführer und Einsatzleiter Uwe Pulss, das Feuer sei unter Kontrolle.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der von Munitionsaltlasten ausgehenden Explosionsgefahr – es waren vereinzelt Detonationen zu hören - ist die nur 400 Meter vom Brandort entfernte Autobahn 14 zwischen dem Kreuz Schwerin und Ludwigslust gesperrt. Heute Mittag verständigte sich die Einsatzleitung  in enger Abstimmung mit der Polizei und weiteren Behörden darauf, die Sperrung aus Sicherheitsgründen noch bis zum morgigen Sonntag um 7.00 Uhr aufrecht zu erhalten. Dann soll auch das vom Brand betroffene Waldstück wieder in die Obhut der Landesforst als Eigentümerin der Fläche zurückgegeben werden.

Insgesamt waren an der Brandbekämpfung bislang mehr als 40 Feuerwehrleute aus den Freiwilligen Feuerwehren aus Wöbbelin, Dreenkrögen, Ludwigslust, Neustadt-Glewe, Rastow, Kummer, Techentin, Hohewisch und Lübbendorf im Einsatz, unter anderem mit drei Tanklöschfahrzeugen und drei Löschfahrzeugen. Neben Katastrophenschutz-Einheiten des Landkreises unterstützte auch ein Drohnentrupp aus dem Amt Boizenburg. Wie es zu dem Brand kam, ist bislang nicht bekannt.

Landrat Stefan Sternberg, der seit Freitagabend vor Ort war, danke allen Einsatzkräften für die schnelle und effektive Brandbekämpfung. „Wir im Landkreis Ludwigslust-Parchim haben ja reichlich Erfahrung mit solchen Lagen“, sagte Sternberg. Er erinnerte an den großen Waldbrand im Sommer 2019 auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen und mahnte zu größter Vorsicht. Angesichts der großen Hitze und der lange anhaltenden Trockenheit ist auch in diesem Jahr die Waldbrandgefahr enorm hoch, in den Wäldern im Landkreis Ludwigslust-Parchim gilt die Gefahrenstufe 4.

„Es ist gut, dass hier die Partner im Brandschutz Hand in Hand gearbeitet haben, Kreisfeuerwehr, Landkreis und Landesforst“, sagte Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus am Mittag bei einem Besuch am Brandort. „Alle haben die Lehren aus dem Brand von Lübtheen gezogen. Das zahlt sich jetzt aus. So wurden zum Beispiel frühzeitig Beregner eingesetzt. Die Einsatzleitung beim Landkreis hat hervorragende Arbeit geleistet. Die Lage ist unter Kontrolle. Bis morgen früh um 7.00 Uhr bleibt die Autobahn dennoch gesperrt. Anschließend übernimmt die Landesforst die Nachsorge. Wegen der Munitionsbelastung des Geländes ist der Bestand mit 100-jährigen Kiefern zum großen Teil leider wohl nicht zu retten. Aber zum Glück war es ein Bodenbrand, der sich nicht bis in die Baumkronen ausgebreitet hat. Mir ist wichtig, dass sich alle bewusstmachen, wie schnell so ein Brand bei solchen Witterungsbedingungen wie derzeit entstehen kann. Im ganzen Land haben wir Waldbrandstufe vier - das bedeutet hohe Gefahr. Die meisten Brände entstehen, weil sich Menschen unvorsichtig oder unvernünftig verhalten. Deswegen meine dringende Bitte: Unterlassen Sie alles, was zu einem Brand in der Wald- und Feldflur führen könnte. Halten Sie die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen unbedingt ein. Dazu zählen: Im und am Wald (Mindestabstand 50 Meter) darf kein Feuer entzündet werden. Rauchen Sie nicht im Wald und in der Feldflur! Werfen Sie keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto! Das Befahren von nichtöffentlichen Waldwegen und das Parken von Fahrzeugen auf Waldwegen und trockenen Wiesen sind zu unterlassen.“