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Datum: 15.06.2023

Brandgeschehen nach vier Tagen im Griff

Zu den Waldbränden im Landkreis Ludwigslust-Parchim: In den vergangenen vier Tagen brannte es auf einer rund 100 Hektar großen Fläche bei Lübtheen/Volzrade und einer rund 47 Hektar großen Fläche bei Hagenow/Viez / Örtliche Feuerwehren übernehmen die Nachsorge

Die Lage in den Waldbrandgebieten Lübtheen/Volzrade und Hagenow/Viez hat sich weiter entspannt. „Ich bin auf alle Einsatzkräfte sehr, sehr stolz. Wir haben es geschafft, das Feuer auf einer Fläche von 100 Hektar bei Lübtheen und 47 Hektar bei Hagenow einzugrenzen“, sagt Landrat Stefan Sternberg.

Am vergangenen Montag (12.06.2023) wurden gegen 14 Uhr zwei Waldbrandgeschehen im Landkreis Ludwigslust-Parchim gemeldet. Betroffen war erneut der ehemalige Truppenübungsplatz Lübtheen bei Volzrade. Dort gestaltete sich die Situation anders als vier Jahre zuvor. Aufgrund des Totholzes in dem Waldgebiet, der trockenen Witterung der vergangenen Wochen und des Windes breitete sich das Feuer sehr schnell aus, sodass am Montagabend bereits eine Fläche von rund 100 Hektar brannte.

Im Viezer Gebiet bei Hagenow brannte der Wald aufgrund der Trockenheit und des Windes ebenfalls sehr schnell und breitete sich rasant aus. Beide Waldbrandgebiete sind munitionsbelastet und als Kategorie 4-Flächen eingestuft, das heißt, dass die Einsatzkräfte einen Mindestabstand von 1000 Metern einhalten müssen.

Wegen der schnellen Ausbreitung des Waldbrandes bei Lübtheen/Volzrade rief Landrat Stefan Sternberg bereits am Montagabend gegen 19.10 Uhr den örtlichen Katastrophenfall für die Region Lübtheen aus und ordnete die Evakuierung der Ortschaft Volzrade bis 22 Uhr am Abend an.

In den darauffolgenden Tagen haben Einsatzkräfte an der Bekämpfung beider Waldbrände mit Hochdruck gearbeitet. „Unsere Lehren, die wir aus 2019 gezogen haben, waren schnell erfolgreich“, so Landrat Sternberg. „So haben wir es geschafft, dass das Feuer, dass vor vier Jahren auf rund 1000 Hektar wütete, auf rund 100 Hektar 2023 einzugrenzen.“ Insbesondere die 2019 angelegten breiten Brandschneisen, sogenannte Kreisregner und insgesamt 15 Tiefbrunnen sowie Waldbrandspezialfahrzeuge aus allen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns haben technisch maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

Durch die eingeleiteten Maßnahmen konnte am Mittwochabend (14.06.2023) das Waldbrandgebiet bei Hagenow/Viez in die Zuständigkeit der Stadt Hagenow zurücküberführt werden. Am heutigen Donnerstag (15.06.2023) hob Landrat Sternberg den örtlichen Katastrophenfall für die Region Lübtheen gegen 12 Uhr auf. Des Weiteren erfolgte eine Reduzierung der Einsatzkräfte; beide Technischen Einsatzleitungen an den Standorten Lübtheen und Hagenow werden zurückgebaut; die Übergabe des Lübtheener Gebietes an die Flächeneigentümerin, die Bundesforst, wird vorbereitet.

Vom 12. bis zum 15. Juni 2023 waren insgesamt mehr als 2270 Einsatzkräfte von Freiwilligen Feuerwehren, vom Technischen Hilfswerk, vom ASB und DRK, von der Bundeswehr, Polizei sowie der Bundes- und Landesforst im Einsatz. Neben den 108 Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim unterstützten jeweils eine Feuerwehr und ein erweiterter Löschzug aus den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Mecklenburgische Seenplatte, eine Feuerwehr aus Vorpommern-Rügen sowie eine Feuerwehr aus der Landeshauptstadt Schwerin. Des Weiteren waren die Sanitätszüge Ost und West, die Betreuungszüge Ost und West sowie der Betreuungszug aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte unterstützend vor Ort.

Während der Waldbrände kamen insgesamt 13 Einsatzleitfahrzeuge, jeweils 35 Mannschaftstransportfahrzeuge, Löschfahrzeuge und Tanklöschfahrzeuge, sechs Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge sowie 34 Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wasser zum Einsatz.

Neben den eingesetzten 80 Kreisregnern des Landkreises LUP, wurden die Brandgeschehen durch örtliche Landwirte mit Güllefahrzeugen und einem Forwarder der Landesforst unterstützt.

Insgesamt wurden am Einsatzort Lübtheen/Volzrade zwischen 17 bis 20 Millionen Liter Wasser in die Flächen eingebracht, davon hat der von der Bundespolizei eingesetzte Löschhubschrauber an zwei Tagen rund 220.000 Liter über der Brandfläche abgeworfen.

Am Einsatzort Hagenow/Viez wurden insgesamt zehn Millionen Liter Wasser in die Fläche eingebracht, davon rund acht Millionen Liter Wasser über die Kreisregner des Landkreises.

In den von den Waldbränden betroffenen Regionen bei Lübtheen und Hagenow gilt bis auf Weiteres ein absolutes Betretungsverbot. Grund dafür sind weitere Nachsorgearbeiten der Feuerwehren und insbesondere auch die Munitionsbelastung. Unabhängig davon gilt aufgrund der Witterung und Trockenheit die Waldbrandgefahrenstufe 5 und damit verbundene Einschränkungen im Forstamtsbereich Jasnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. 

„Ich danke allen Kräften, die gegen die Waldbrände gekämpft haben. Der jetzige Erfolg zeigt, dass unsere Struktur des Miteinander wirkt und zielführend ist. Jetzt geht es in die Nachbereitung des Einsatzes“, so Landrat Stefan Sternberg.

Die für die Waldbrände im Landkreis Ludwigslust-Parchim eingerichtete Sondernummer ist bis 16 Uhr für Rückfragen am heutigen Donnerstag noch eingerichtet, danach wird sie wieder vom Netz genommen.